Mund- und Kieferchirurgie

Unter der Mund- und Kieferchirurgie versteht man alle operativen Maßnahmen im Bereich der Zähne und ihre Nachbarstrukturen, zum Beispiel die operative Entfernung von Weisheitszähnen oder den Erhalt von Zähnen durch operative Behandlung.

Mikroskopische Wurzelspitzenresektion

Wenn sich nach erfolgter Wurzelkanalbehandlung die Entzündung um die Wurzelspitze nicht weiter zurückbildet, dann kann häufig nur noch ein chirurgischer Eingriff den Zahn vor dem Verlust retten. Diesen Eingriff bezeichnet man als Wurzelspitzenresektion.

Hierbei liegt folgender Sachverhalt vor:

  • Im Bereich der Wurzelspitze existiert ein stark verzweigtes Kanaldelta, welches häufig noch Bakterien beherbergt (rot). Diese vermehren sich und führen zu einer Entzündung mit Knochenverlust.
  • Bei ungebremstem Fortschreiten des Entzündungsprozesses führt dies unweigerlich zum Verlust des Zahnes.
  • Mit Hilfe der mikrochirurgischen Wurzelspitzenresektion wird nun dieses Wurzeldelta entfernt. Anschließend wird/werden mit Hilfe des Operationsmikroskopes der/die Wurzelkanal/e dargestellt, aufbereitet und dann mit einem plastischen, permanenten Zement abgefüllt.

Um solche Operationen durchführen zu können, wird neben einer speziellen Ausbildung, die Dr.Dr. Wefel in Zürich bei Dr. Peter Velvart absolviert hat, auch eine besondere apparative Ausstattung verlangt. Hierzu gehören das Operationsmikroskop, die speziellen mikrochirurgischen Instrumente, besondere Aufbereitungsinstrumente mit Ultraschall und spezielle Füllmaterialien.

Osteotomie von Weisheitszähnen

Weisheitszähne sind häufig der Grund für Entzündungen und Beschwerden an Zahnfleisch und Kiefer. Oft liegen Weisheitszähne verlagert im Kiefer und brechen nicht in vollem Umfang durch das Zahnfleisch. In diesem Fall bleiben sie teilweise oder ganz von Schleimhaut bedeckt und ordnen sich nicht in die Zahnreihe ein. Das kann schmerzhafte Entzündungen des umliegenden Gewebes hervorrufen und eine Zahnentfernung erforderlich machen.
Auch tief im Knochen liegende Zähne können operativ durch Aufklappung der Schleimhaut und Abtragen von Knochen entfernt werden, ohne dabei wichtige anatomische Strukturen, wie z.B. den Unterkiefernerv oder den Nachbarzahn, zu schädigen.

Sonstige kieferchirurgische Maßnahmen

  • Entfernung nicht erhaltungswürdiger Zähne

Gilt ein Zahn als nicht erhaltungswürdig, so muss er entfernt werden. Zur Mobilisierung des Zahnes werden Instrumente verwendet, mit deren Hilfe der Zahn rotiert (gedreht) oder luxiert (geschoben) wird.

Sind zur Mobilisierung eines Zahnes weitergehende chirurgische Maßnahmen wie  zum Beispiel das Abtragen von Knochen erforderlich, so kommt man in den Bereich der operativen Zahnentfernung, der Osteotomie.

 

  • Freilegung und Entfernung sonstiger verlagerter Zähne

Wenn ein Zahn vollständig im Kieferknochen verbleibt oder schräg herauswachsen würde, ist eine Zahnfreilegung notwendig. In Zusammenarbeit mit dem Kieferorthopäden kann dieser Zahn mittels festsitzender Zahnspange in die regelrechte Position gebracht werden.

Lässt sich ein verlagerter Zahn kieferorthopädisch nicht einordnen, sollte er entfernt werden, um kein Hindernis oder Störfaktor für die anderen Zähne darzustellen.

 

  • Entfernung von Zysten im Kieferbereich

Kieferzysten sind abgeschlossene Hohlräume im Kieferknochen, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind. Sie können unterschiedliche Ursachen haben und bleiben häufig lange unbemerkt. Mit der Zeit nehmen Zysten kontinuierlich an Volumen zu und üben Druck auf das umliegende Gewebe aus. Zysten werden in vielen Fällen zufällig bei Röntgenuntersuchungen im Rahmen der Vorsorge oder geplanten Zahnbehandlungen diagnostiziert. Durch nichtoperative Maßnahmen lässt sich eine Kieferzyste nicht angemessen behandeln, daher sollte sie operativ entfernt werden.

Der durch die Zystenentfernung entstandene Hohlraum füllt sich durch natürliche Heilungsprozesse mit neuem Knochengewebe auf.

 

  • Behandlung des erkrankten Zahnhalteapparates , im Volksmund „Parodontose-Behandlung“

Die Parodontitis ist eine durch bakterielle Beläge verursachte Entzündung des Zahnbettes und bei Erwachsenen heute die Hauptursache für Zahnverlust. Als chronische Erkrankung kann die Parodontitis zwar nicht völlig geheilt, aber anhand einer sogenannten Kürettage zum Stillstand gebracht werden.

Für den Erfolg der Therapie spielen die regelmäßige Prophylaxe durch den Zahnarzt und ein gewisses Maß an Eigeninitiative eine wichtige Rolle.

 

  • Excision des Lippen- oder Zungenbändchens

Das Zungenbändchen verbindet die untere Fläche der Zunge in der Mittellinie mit dem Mundboden. Das Lippenbändchen befindet sich zwischen den Schneidezähnen und verbindet die Lippeninnenseite mit Ober- oder Unterkiefer.

Sind die Bänder zu kurz oder zu straff, kann es zu Beeinträchtigungen beim Schlucken und Sprechen kommen. Ein kleiner chirurgischer Eingriff kann dies korrigieren.

 

  • Intraorale Tumorentfernung

Zum Bereich der Mundhöhlentumoren gehören Veränderungen des Ober- und Unterkiefers sowie der angrenzenden Weichgewebe wie der Zunge, des Mundbodens und der Wange. Vor einer Entfernung nehmen wir eine Probe des Tumorgewebes und lassen sie im Labor überprüfen.

In Abhängigkeit von der Gewebsdiagnose und der Lokalisation des Tumors wird ein individuelles Behandlungskonzept erstellt.